Anerkennung Abschlüsse – England

Anerkennung von Abschlüssen

 

Wie werden deutsche Abschlüsse in Großbritannien anerkannt?

In vielen Fällen entscheidet der Arbeitgeber anhand der Bewerbungsunterlagen, ob die Ausbildung und Qualifikation den Anforderungen entspricht. Allerdings kann sich dies als schwierig gestalten, da die meisten englischen Arbeitgeber nicht nachvollziehen können, was sich hinter der deutschen Berufsausbildung und -bezeichnung versteckt. Daher sind Zeugniserklärungen sehr wichtig. Man sollte bei der Übersetzung der Bewerbungsunterlagen genau darauf achten, dass man falls möglich das englische Äquivalent angibt, oder eine möglichst genaue Übersetzung versucht. Falls alles nicht möglich ist, kann man versuchen den erworbenen Abschluss oder die jeweilige Ausbildung im englischen zu erklären, sodass dem Arbeitgeber ein möglichst klares Bild vermittelt werden kann.

Hierbei kann die europass Zeugniserklärung helfen.

 

Sie beschreibt die länderspezifischen Standards des jeweiligen Ausbildungsberufes.

Ausnahmen gelten jedoch für Berufe, die eine staatliche Anerkennung voraussetzen, wie zum Beispiel Lehrer oder Ärzte. Für diese Berufe hat die Europäische Union Richtlinien entwickelt. mit deren Hilfe die gegenseitige Anerkennung geregelt wird. In diesen Fällen sollte eine Anerkennung vor der Bewerbung geregelt sein.

 

Für die Anerkennung von Hochschulzugangsqualifikationen gibt es keine speziellen Vereinbarungen zwischen dem Vereinigten Königreich und anderen europäischen Mitgliedsstaaten. Im allgemein erkennt Großbritannien aber Hochschul-zugangsqualifikationen und -Abschlüsse nach Maßgabe der europäischen Konvention über die Anerkennung von Qualifikationen im Hochschulbereich in der europäischen Region an. Jedoch kann sich die Anerkennung in manchen Fällen als recht kompliziert erweisen, da es natürlich Unterschiede zwischen dem englischen Bildungssystem und dem System in andren EU-Mitgliedsstaaten gibt.

 

Anerkennung von englischen Abschlüssen in Deutschland

Dank des Bologna-Prozesses fällt die Anerkennung von englischen Studienabschlüssen in Deutschland weniger schwer. Die erste Abschlussqualifikation ist der Bachelor Degree, der entweder im Bachelor of Arts oder Bachelor of Science verliehen wird. Das Studium dauert im Allgemeinen drei Jahre, in manchen Fächern kann es jedoch auch ein Jahr länger dauern.

 


 

 

Studiensystem England
Die britische Hochschullandschaft besteht aus 112 Universitäten und University Sector Colleges sowie 60 Colleges bzw. Institutes of Higher Education. Dazu kommen noch die mit unseren Fachhochschulen vergleichbaren Polytechnics. Da die Universitäten sich selbst verwalten, können sie auch individuell über die Vergabe von Studienplätzen und Abschlüssen bestimmen. Die Colleges of Higher Education haben ein nicht ganz so hohes Niveau wie die Universitäten, sind dafür aber auch berufsbezogener. Es gibt zwei Ausnahmen von der Regel: die University of Buckingham, die die einzige Privatuniversität des Landes ist, und die Open University, wo man fast ohne jegliche Voraussetzungen eine Art des Fernstudiums absolvieren kann. Sie ist außerdem die größte bildende Einrichtung Großbritanniens.
Wie in vielen anderen englischsprachigen Ländern besteht auch in Großbritannien das Studium aus einem Undergraduate- und einem Graduate-Abschnitt, wobei der erste eher allgemein und der zweiter vertiefend gehalten ist.
Meistens schließt man das Undergraduate-Studium innerhalb von drei Jahren mit dem Bachelor of Science oder of Arts ab, der bereits berufsqualifizierend ist. Außerdem gibt es nach bereits zwei Jahren noch das Higher National Diploma (HND), das dazu ausreicht, sich für das letzte Studienjahr eines Bachelorstudienganges zu bewerben. Einige Universitäten bieten statt dem HND auch den moderneren University Foundation Degree (UFD) an. Ein paar Ausnahmefächer werden mit dem Diploma in Higher Education (DipHE) beendet. Es gilt als gleichwertig zum Bachelorabschluss, dauert aber lediglich zwei Jahre.
Nach dem Undergraduate-Studium folgt auf Wunsch das Postgraduate-Studium, dessen geläufigster Abschluss der Master nach einem bis drei Jahren darstellt. Es dient zur Vertiefung des Studienfaches. Alternativ kann auch ein Postgraduate Diploma oder Postgraduate Certificate nach einem Jahr gemacht werden, die nicht ganz so hochwertig wie ein Master sind. Wer einen Master oder einen guten Bachelor gemacht hat, kann bis zum forschungsbasierten Doktortitel weiter studieren.

Aufnahmekriterien England Studium
Das deutsche Abitur oder Fachabitur ist Voraussetzung, um in Großbritannien im Undergraduate-Bereich studieren zu können. Um den zweiten Abschluss, einen Master, machen zu dürfen, genügt leider nicht die deutsche Zwischenprüfung oder das Vordiplom, sondern ein Bachelorabschluss muss vorhanden sein. Dank des Bologna-Prozesses verläuft die Anerkennung der deutschen Bachelor- und Masterabschlüsse in Großbritannien völlig problemlos.

Bewerbung an Universitäten in England
Um in Großbritannien ein Vollzeitstudium im Undergraduate-Bereich aufnehmen zu können, muss man sich zentral beim Universities and Colleges Admissions Service (UCAS). Diejenigen, die dagegen ein Teilzeit- oder Postgraduate-Studium beginnen wollen, muss sich direkt an die jeweilige Universität richten. Zur Bewerbung gehört natürlich das universitätseigene Bewerbungsformular, Sprachtests sowie persönlichen Interviews. Auch wenn es für jedes einzelne Fach einen NC gibt, kann die Hochschule individuell über eine Aufnahme des Studenten entscheiden.

Kosten und Finanzierungen eines England-Studiums
Im Gegensatz zu Deutschland ist ein Studium in Großbritannien mit etwa € 1.500 pro Jahr an Studiengebühren im Undergraduate-Studium plus relativ hohen Lebenshaltungskosten immer noch wesentlich günstiger als beispielsweise in den USA oder Australien. Außerdem gibt es viele Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung, von Stipendien bis hin zu Auslands-Bafög.

Anerkennung von Studienleistungen
Es ist sehr wichtig, dass man sich vor seinem Auslandsaufenthalt mit seiner deutschen Hochschule und dem Prüfungsamt berät, welche Studienleistungen nach der Rückkehr anerkannt werden können. Wer an einem Sokrates / Erasmus-Austauschprogramm teilnimmt, hat es da ein wenig einfacher, da diese Fragen im Rahmen des Programms meistens bereits geregelt sind. Die Hochschulen, die zum ECTS (European Credit Transfer System) gehören, können die erbrachten Studienleistungen gegenseitig anerkennen. Falls man in England einen akademischen Titel erworben hat, darf man ihn nach Anerkennung auch in Deutschland tragen – aber nur in der Originalfassung, höchstens mit deutscher Übersetzung.

Visum und Krankenversicherung für England
Mit einem gültigen Personalausweis oder Reisepass kann man sich als EU-Bürger in Großbritannien aufhalten. Wer einen längeren Studienaufenthalt plant, sollte aber besser eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen.
Alle Bürger der EU, die sich in Großbritannien aufhalten, sind automatisch durch den National Health Service versichert, sofern sie sich rechtzeitig registrieren lassen.