Erfahrungsaustausch mit dem Ministerium für Architektur und Bauwesen aus Minsk, Weißrussland

Eine Delegation von 22 diplomierten Hauptbuchhalterinnen des weißrussischen Ministeriums für Architektur und Bauwesen aus Minsk war kürzlich Gast der EMAA in den Räumen des BVBC in Bonn.

Die Damen, alle bei Unternehmen der Baubranche tätig und letztendlich dem Bauministerium unterstellt, kamen zu einer einwöchigen Studienreise nach Deutschland und Holland. Erfahrungsaustausch war das Ziel, weil in Weißrussland die EU-Normen des Bauwesens eingeführt werden und diese auch Auswirkungen auf das Rechnungswesen und Controlling haben.

Lydia Baumgärtner, Mitarbeiterin des BVBC konnte die überraschte Delegation in deren russischer Heimatsprache willkommen heißen. Die weiteren Vorträge der Herren Kessel, Uhrmacher und Jüttner wurden dann in Deutsch vorgetragen und durch die Diplom-Dolmetscherin Rita Skalina fachkundig simultan übersetzt.

Markus Kessel stellte als Geschäftsführer den BVBC, die BVBC Mitgliedschaft und die Struktur des Verbandes vor. Axel Uhrmacher, Vizepräsident des BVBC erklärte den Damen das Berufsbild des Bilanzbuchhalters in Deutschland und erläuterte anhand von einigen Charts die Verdienstmöglichkeiten im Rechnungswesen und Controlling, basierend auf der Gehaltsanalyse, die der BVBC zusammen mit dem Personaldienstleister Hays im Frühjahr 2014 durchgeführt hatte. Spontan versicherte die verantwortliche Chefin des Bauministeriums Nona Tsivunova, die Gehälter in Weißrussland sind noch deutlich niedriger, aber es werde daran gearbeitet. Uhrmacher unterstrich wie wichtig die Weiterbildung in unserem Berufsbild ist, da ständig Gesetzesänderungen und Neuerungen das Arbeitsfeld erreichen.

Uwe Jüttner skizzierte die Aufgaben der EMAA und die internationalen Verbindungen zu den Verbänden in Deutschland, Österreich, Schweiz, Ungarn, Tschechien und Großbritannien. Natürlich durfte auch das europäische Berufsbild der Zukunft, der EMA® – European Management Accountant nicht fehlen. Mit großem Interesse verfolgte die Delegation die aufgezeigten beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten im Rechnungswesen und stellten dazu wissbegierige Fragen. Das Interesse an einem international anerkannten Berufsbild ist sehr groß, denn in Weißrussland wird schon überwiegend nach IFRS bilanziert.

Jüttner hielt dann seinen Fachvortrag, wo es um die Abgrenzung von Grundvermögen und Betriebsvorrichtungen ging. Ein Thema, das sich das Bauministerium im Vorfeld der Veranstaltung gewünscht hat und welches von den Damen mit großem Interesse aufgenommen wurde. So stellte er heraus, dass zum Grundvermögen eben der Grund und Boden, die Gebäude, die sonstigen Bestandteile und das Zubehör gehören. Maschinen und sonstige Vorrichtungen aller Art, die zu einer Betriebsanlage gehören, werden nicht in das Grundvermögen einbezogen, selbst wenn sie nach dem bürgerlichen Recht wesentliche Bestandteile des Grund und Bodens oder der Gebäude sind. Zahlreiche Bilder machten den Teilnehmerinnen trotz simultaner Übersetzung schnell klar, um was es bei diesen wichtigen Thema in der bilanziellen Abgrenzung geht.

Nona Tsivunova und Rita Skalina bedankten sich im Namen der gesamten Delegation für die interessanten Ausführungen und luden uns zu einem weiteren Erfahrungsaustausch und interessanten Vorträgen nach Minsk ins Bauministerium ein. Ein kleine Imbiss rundete diese interessante Veranstaltung ab, bevor die Damen die zur Besichtigung der Kölner Innenstadt aufbrachen. Programm am nächsten Tag erfolgte in der IHK in Bonn, bevor die Delegation, zu weiteren Gesprächen nach Holland reiste.

Uwe Jüttner
EMAA-Präsident

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