Qualifikationsrahmen als Chance für Deutschland und Europa

Bildungsabschlüsse sollen vergleichbarer werden.

Mit dem Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) für lebenslanges Lernen wird erstmals ein umfassendes, bildungsbereichsübergreifendes Profil der in Deutschland erworbenen Kompetenzen vorgelegt. Als nationale Umsetzung des Europäischen Qualifikationsrahmens soll er vor allem die Besonderheiten des deutschen Bildungssystems berücksichtigen und zur angemessenen Bewertung und Vergleichbarkeit deutscher Qualifikationen in Europa beitragen.

In der Umsetzung des Europäischen und des DQR sieht der „dbb – Beamtenbund und Tarifunion“ Chancen für Deutschland und Europa. Das hat die stellvertretende Bundesvorsitzendes des gewerkschaftlichen Dachverbandes Astrid Hollmann zum Auftakt einer Regionalkonferenz unter dem Motto „Einführung des Deutschen Qualifikationsrahmens – was ist zu tun?“ deutlich gemacht, zu der das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Kultusministerkonferenz am 18.6.2013 ins dbb forum berlin eingeladen hatten.

Vergleichbarkeit bietet bessere Durchlässigkeit und ermöglicht Mobilität

So seien mit der Realisierung Chancen für Mobilität, Transparenz und Durchlässigkeit in einem europäischen Bildungs- und Wirtschaftsraum verbunden – „und damit auch die Chance, dem demografischen Wandel zu begegnen und somit auch den wirtschaftlichen und sozialen Umbrüchen“, sagte Hollmann. Die an der Entwicklung des DQR Beteiligten, darunter auch die Lehrerverbände unter dem Dach des dbb, hätten sich hohe Ziele gesteckt. Zur weltweit geschätzten Qualität aus Deutschland unter dem Siegel „Made in Germany“ müsse als weiteres Gütesiegel „Educated in Germany“ hinzukommen.

Chancen für den öffentlichen Dienst

Es gehe dabei um nicht weniger als die Umsetzung des Europäischen Qualifikationsrahmens auf nationaler Ebene. „Dabei geht es nicht nur um die Vergleichbarkeit von Abschlüssen. Es geht vielmehr um die Zukunft einer ganzen Generation“, sagte Hollmann und verwies auf die „Vielfalt Europas“, der in Berlin tagtäglich zu begegnen sei, „dazu auf den Fachkräftemangel in Deutschland, auch im öffentlichen Dienst, und eine Europäische Jugend, die nach Chancen sucht über nationalstaatliche Grenzen hinweg“.

Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, haben Bundesbildungsministerium, Kultusministerkonferenz und Fachöffentlichkeit zusammengewirkt. „Sie alle haben diskutiert, oftmals auch gerungen, um Abschlüsse, Titel und Befähigungen einzusortieren und zu bewerten – damit unsere gewachsenen Qualitätsstandards nicht verloren gehen.“, so Hollmann. In der Fachkommission Schule, Bildung und Wissenschaft unter Vorsitz von Berthold Gehlert wurden Positionen zum DQR erarbeitet und debattiert. Dabei haben sieben Lehrergewerkschaften ihr Fachwissen eingebracht.

21.06.2013 

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