EMAA-EUROPA-INFOs Oktober 2015 European Management Accountants Association e.V.

Europa_Infos_Oktober 2015


Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

in dieser Ausgabe finden Sie Beiträge zu folgenden Themen:

Europa von A – Z

Banken

Finanzen

Steuern

EMAA-Lobbyarbeit

IFRS

Termine + Weiterbildung

Wir hoffen, Ihnen interessante Informationen und Beiträge liefern zu können!

Wir wünschen alles Gute, Ihr

Udo Binias

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Europa von A – Z

Dürfen ausländische Steuerexperten in Deutschland Mandanten beraten? (EuGH)

Nach Ansicht des Generalanwalts am EuGH ist es europarechtswidrig, wenn eine in einem anderen EU-Mitgliedstaat niedergelassene Steuerberatungsgesellschaft nicht für Mandanten in Deutschland arbeiten darf. Deutschland verstoße damit gegen den freien Dienstleistungsverkehr  (EuGH, Schlussanträge v. 1.10.2015 in der Rs. C-342/14).

Hintergrund: Hintergrund des Verfahrens ist eine entsprechende Vorlagefrage des BFH.

Dieser hatte dem EuGH die Frage vorgelegt, ob eine ausländische Steuerberatungs-gesellschaft mit Niederlassung in einem anderen EU-Mitgliedstaat vom Ausland aus Steuererklärungen für nach deutschem Recht steuerpflichtige Personen erstellen und an die Steuerbehörden übermitteln darf. Diese Berechtigung besteht nach deutschem Berufsrecht regelmäßig nicht (BFH, Beschluss v. 20.5.2014 – II R 44/12).

Sachverhalt: Die Klägerin ist eine britische Kapitalgesellschaft mit Sitz in Großbritannien und Niederlassungen in den Niederlanden sowie in Belgien. Gegenstand des Unternehmens ist die Wirtschaftsberatung, Steuerberatung und das Rechnungswesen. Mehr: hier

Neuer ECTS-Leitfaden:

Das Europäische System zur Übertragung und Akkumulierung von Studienleistungen (ECTS) unterstützt dabei, Studienabschlüsse und Kurse europaweit transparenter zu machen und damit die Qualität der Hochschulbildung zu verbessern. 2015 ist eine überarbeitete Version des ECTS-Leitfadens herausgegeben worden. >> Info & Download

Aktuelle Bildungsstatistiken aus der Schweiz:

Das Schweizer Bundesamt für Statistik hat eine Publikation zur Bildungsstatistik 2014 herausgegeben. Darin finden sich Daten über Schüler/innen, Studierende, Lehrkräfte und Hochschulpersonal, Abschlüsse, Bildungsinstitutionen und öffentliche Bildungsangelegenheiten.
>> Info & Download

Neue Plattform für Erasmus + Projekte:

Die neue Datenbank VALOR der Europäischen Kommission stellt Informationen über Projekte der Bildungsprogramme Erasmus+ sowie Lifelong Learning zur Verfügung. Die Datenbank ist als Suchmaschine aufgebaut und informiert über die Inhalte der Projekte sowie deren Ergebnisse. Weiteres kann nach Good Practices bzw. Success Stories gesucht werden. hier

EuG: Europäisches Amt für Personalauswahl muss in allen Amtssprachen der EU mit Bewerbern kommunizieren

Das Gericht der Europäischen Union hat drei Bekanntmachungen von Auswahlverfahren für nichtig erklärt, mit denen die Bewerber verpflichtet wurden, Deutsch, Englisch oder Französisch als zweite Sprache und als Sprache der Kommunikation mit dem Europäischen Amt für Personalauswahl (EPSO) zu wählen.

Das EuG stellt auf Antrag Italiens und Spaniens klar, dass die Bewerber das Recht haben, die Sprache zur Abfassung ihrer Bewerbung unter allen Amtssprachen zu wählen. Auch sei die vom EPSO versandte Korrespondenz in der vom Bewerber gewählten Sprache zu verfassen. Auch das Ziel, die Einstellung unmittelbar einsatzfähiger Beamten zu erreichen, könne die Beschränkung auf die drei Sprachen nicht rechtfertigen (Urteile vom 24.09.2015, Az.: T-124/13 und T-191/13), (s. Beck-online)

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Banken

Basiskonto für alle – Bundesregierung stärkt die Rechte der Verbraucher in Deutschland

Das Bundeskabinett hat am 28. Oktober 2015 den Regierungsentwurf eines neuen Zahlungskontengesetzes beschlossen. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Verbraucherrechte im Finanzmarktbereich.

Die Transparenz und Vergleichbarkeit von Kosten und Entgelten von Girokonten wird deutlich erhöht. Der Kontowechsel von einem Anbieter zum anderen wird erleichtert. Weiterer Bestandteil des Gesetzentwurfs ist die Einführung eines Rechtsanspruchs auf ein Basiskonto für alle. Auch Menschen, denen bisher ein Konto verweigert wurde, erhalten damit Zugang zu einem Konto mit grundlegenden Zahlungsfunktionen. Mit dem Gesetz wird eine entsprechende EU-Richtlinie in deutsches Recht umgesetzt. mehr

Insider: Deutsche Bank will rund 23.000 Stellen abbauen

Die Deutsche Bank will die Zahl ihrer Beschäftigten von derzeit 98.000 auf maximal 75.000 reduzieren. Das sagen mehrere mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Allein 15.000 Stellen fallen durch den Börsengang der Postbank weg. Zur Disposition stünden zudem viele der rund 20.000 Arbeitsplätze, die die Bank in den vergangenen Jahren in Niedriglohnländern aufgebaut hat.

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Finanzen

Finanztransaktionssteuer auf der Kippe?

Die Einführung einer europäischen Finanztransaktionssteuer kommt nur langsam voran. Elf Staaten machten während des Treffens der europäischen Finanzminister in Luxemburg einen neuen Vorstoß.

Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling, der die Verhandlungen leitete, sprach von einem „essentiellen Fortschritt“. „Wir haben die Finanztransaktionssteuer von der Intensivstation auf die die normale Station zurückgeholt“, sagte er der „Stuttgarter Zeitung“. Ein Durchbruch sei jedoch noch nicht erreicht. Um sie einzuführen, müssen sich mindestens neun Mitgliedstaaten auf ein gemeinsames Modell verständigen.

Registrierkassenpflicht in Österreich

Als wesentlicher Punkt der Steuerreform ist die Registrierkassen- und Belegerteilungspflicht zu nennen, die für viele Unternehmen mit Barumsätze große Veränderungen bringt, so Präsident Günter Hendrich vom Bundesverband österreichischen Bilanzbuchhalter.

Die Steuerreform tritt großenteils per 1.1.2016 in Kraft und beinhaltet primär die Senkung der Lohn- und Einkommensteuer, um die kalte Progression der letzten Jahre zu kompensieren.

Nachdem die Haushalte der öffentlichen Hand praktisch keinen Spielraum haben, waren Gegenfinanzierungsmaßnahmen nötig. Die Bekämpfung von Steuerverkürzungen ist die Hauptmaßnahme.

Am 1.1.2016 tritt die Kassen- und Belegerteilungspflicht in Kraft. Dazu kommt die Einzelaufzeichnungspflicht, die zwar bisher schon in Kraft war, aber bis zu EUR 150.000 mittels eines „Kassasturzes“ ersetzt werden konnte. Bei einem Jahresumsatz von EUR 15.000 und Barumsätze von EUR 7.500 sind die Umsätze mit einer Registrierkassa aufzuzeichnen, Erleichterungen gibt es nur in geringem Umfang (z.B. „Kalte-Hände-Regelung“ für Verkaufsstände).

Sollten Sie an genauen Regelungen interessiert sein, wenden Sie sich an office@boeb.at

oder lesen Sie direkt die Informationen der Wirtschaftskammer Österreich:  https://www.wko.at/Content.Node/Service/Steuern/Weitere-Steuern-und-Abgaben/Verfahren—Pflichten-im-oesterr–Steuerrecht/Registrierkassenpflicht-.html

und hier eine Information des Finanzministeriums:  https://www.bmf.gv.at/top-themen/Registrierkassen.html

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Steuern

Umsatzsteuersätze in der Europäischen Union

Wie hoch ist die Umsatzsteuer in Belgien, Bulgarien oder Frankreich? Die Europäische Kommission hat die Übersicht über die Mehrwertsteuersätze in den EU-Mitgliedstaaten aktualisiert.

Die Übersicht enthält neben den gültigen Mehrwertsteuersätzen eine Zusammenstellung der Waren und Dienstleistungen, die in den jeweiligen Staaten ermäßigt besteuert werden sowie eine Darstellung der Entwicklung der Umsatzsteuersätze in den Mitgliedstaaten. mehr:

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EMAA-Lobbyarbeit

Aufbau der EMAA-Datenbank

Im Rahmen des 40-Jahre-Jubiläums des BVBC im April 2016 in Bonn soll die EMAA-Datenbank der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Doch bis dahin ist noch ein gutes Stück Weg zu gehen.

Eberhard Grötzner, Mitglied des EMAA-Kompetenzteams und Koordinator dieses Projektes, gibt einen Zwischenbericht: bis September 2015 sind bereits Rückmeldungen aus Deutschland, Österreich, Schweiz, UK, Irland, Belgien, Slowakei, Kroatien und Finnland zu verzeichnen und in die erforderliche Daten-Grundstruktur gebracht worden.

Die Informationen aus Frankreich, Niederlande, Tschechien, Polen, Ungarn, Norwegen, Dänemark, Schweden, Italien und den baltischen Staaten stehen derzeit noch aus.

Ziel des Projektes ist es, eine europaweite Datenplattform zu schaffen, die den interessierten Berufskollegen Auskunft über Ausbildungs-, Beschäftigungs- und Verbandsstrukturen im Ausland gibt, und auf diese Art und Weise eine erhöhte Transparenz innerhalb Europas schafft. Gleichzeitig soll hierdurch die Basis für eine weitere Vereinheitlichung und gegenseitige Akzeptanz des Berufsbildes Bilanzbuchhalter geschaffen werden, zur Unterstützung einer Berufsvertretung in der EU in Brüssel.

Das nächste Treffen des EMAA-Kompetenzteams zu diesem Thema ist am 05.04.2016 im Rahmen des 4. IAS-Symposiums in Mannheim geplant.

Wenn der/die eine oder andere Leser/in der EMAA Europa-Infos Kontakt zu einem der o.g. Länder besitzt, so möge er sich bitte bei Eberhard Grötzner melden, damit die entsprechen­de Länder-Recherche mit ihm abgestimmt werden kann.

aktuelle Berufsbilder für die österreichischen selbständigen Buchhaltungsberufe :

Warum Schweden nicht Nein sagen und Deutsche zu direkt sind

Schweden und Deutsche stehen sich nicht nur wirtschaftlich, sondern auch kulturell sehr nahe. Und dennoch sind manche Unterschiede so signifikant, dass sie zu Verwirrung führen können. Oder wann haben Sie zuletzt einmal einen Schweden mit Nein antworten gehört?

„Schauen wir mal.“ „Das könnte schwierig werden.“ „Das würde ich gern erst noch einmal mit einem Kollegen abstimmen.“ Das alles sind realistische Antworten, die man Ihnen entgegnen könnte, wenn Sie in Schweden ein Produkt verkaufen, einen Vertrag abschließen oder auch nur einen konkreten Termin bestätigt haben möchten. Für die an Direktheit gewöhnten Deutschen kann dies mitunter zu Irritationen führen. hier

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IFRS

EZB-Bankenaufseherin Nouy: IFRS 9 wird zur Herausforderung für Branche

Die in der EU geplanten verschärften Bilanzregeln für Geldhäuser werden nach Ansicht der obersten Bankenaufseherin der Europäischen Zentralbank (EZB), Daniele Nouy, ein echter Prüfstein für die Branche.

Mit der für 2018 angepeilten Einführung neuer Standards für die Bewertung drohender Verluste aus finanziellen Vermögenswerten, seien größere Veränderungen und Herausforderungen für die Branche verbunden, sagte Nouy heute auf einer Konferenz in Paris. Der International Financial Reporting Standard 9 (IFRS 9) schreibt den Banken vor, frühzeitig Risikovorsorge für zu erwartende Verluste vorzunehmen. Dabei müssen die Institute bei absehbar größeren Kreditrisiken oder einer Insolvenzgefahr des Schuldners ihre Vorsorge entsprechend erhöhen.

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Termine + Weiterbildung

Studie: „Professional Higher Education in Europe: Characteristics, Practice, Examples and National Differences“

Diese Studie ist Ergebnis einer Zusammenarbeit von zehn EU-Staaten und nähert sich der Frage, wie Professional Higher Education (PHE) definiert und charakterisiert werden kann. Die Autoren/Autorinnen entwickeln in der Publikation einen Vorschlag mit welchen Indikatoren PHE beschrieben werden kann. Anhand dieses Konzeptes werden für ausgewählte Länder die Unterschiede bei Curricula, EQF, Anerkennung sowie Zugang zu Forschungsgeldern aufgezeigt.
>> Info & Download

BVBC Deutschland

Die Verwaltung und Bilanzierung des Anlagevermögens
– von den Grundlagen bis zum Jahresabschluss –
Referent:  Uwe Jüttner, EMA Montag / Dienstag 14. / 15. Dezember 2015 in Mainz

KURZINHALT
Die Verwaltung, Bilanzierung und Bewertung des Anlagevermögens wird tagtäglich vor neue Herausforderungen gestellt. So gilt es, permanent die aktuellen rechtlichen Entwicklungen (BMF -/BMJ -Schreiben, Finanzgerichtsurteile etc.) zu beobachten. Dazu gehören die Abschreibungs-möglichkeiten für GWG’s wie auch die Zulässigkeit anderer Abschreibungen im Handels- und Steuerrecht. Das Seminar behandelt intensiv die Fragen der Abgrenzung von Investitions- und Erhaltungsaufwendungen sowie die Trennung immaterieller und materieller Wirtschaftsgüter.

Praktische Tipps zur direkten Umsetzung im eigenen Betrieb werden vermittelt, so auch die Durchführung der Inventur anhand eines barcode-gestützten Anlageninventursystems. Einige zu lösende Aufgaben vertiefen das erlernte Wissen.

BBCK Österreich, Kärnten

Steuerreform 2015 / 2016
mit ausführlichen Beispielen zu Änderungen/Neuerungen

Referent: Axel Dillinger, Teamleiter Finanzamt Salzburg-Stadt, ehem. Großbetriebs-Prüfer

Samstag, 14. November 2015
CONGRESS CENTER VILLACH Europaplatz 1, Villach

09.00 – 17.00 Uhr

Die Anmeldung bitte ausschließlich auf der Homepage www.bbck.org vornehmen.
Die Plätze werden nach Eingang der elektronischen Anmeldung reserviert.

BBCK
Club Kärnten
Bilanzbuchhalter u. Controllerclub Kärnten
Wallackgasse 7
9061 Klagenfurt am Wörthersee
ZVR 807852543

www.bbck.org

EMAA Mitglieder können zu Mitgliederkonditionen teilnehmen.

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Gerne nehmen wir von Ihnen Beiträge, Hinweise und Informationen an. Schreiben Sie uns.

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European Management Accountants Association e.V. (EMAA)
Am Propsthof 15 – 17
53121 Bonn

Telefon: +49 (0)228 – 9 63 93 18       Telefax: +49 (0)228 – 9 63 93 14
E-Mail: kontakt@emaa.de                Internet: www.emaa.de