Europaabgeordneter Thomas Mann besucht die Obersbergschulen in Bad Hersfeld

„Wir wollen mit dem Europäischen Qualitätsrahmen (EQR) eine internationale Anerkennung und Vergleichbarkeit von Berufsabschlüssen schaffen, ohne in die Autonomie der Bildungskompetenz in den Mitgliedsstaaten einzugreifen“, sagte der Europaabgeordnete Thomas Mann bei einem Gespräch mit Schülern des dritten Lehrjahrs für Elektrotechnik an den Obersbergschulen in Bad Hersfeld. Mann, der Berichterstatter für den EQR war, betonte, dass die duale Ausbildung und die Meisterausbildung in Deutschland hierdurch nicht in Frage gestellt seien. Vielmehr solle der EQR ergänzend als „Übersetzungshilfe“ dienen, um die Bedeutung der unterschiedlichen nationalen allgemeinen und beruflichen Qualifikationen ersichtlicher zu machen, so Mann.

Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit im Europäischen Parlament sei der Einsatz für die Einhaltung der Menschenrechte in China und gegen die Unterdrückung Tibets. Diese seien die Grundlage unseres politischen Handelns, erläuterte der CDU-Politiker, der unter anderem Präsident der Tibet Intergroup im Europäischen Parlament ist. Im Dialog mit den Schülern schilderte er Menschenrechtsverletzungen durch die chinesische Regierung, welche sowohl die eigene Bevölkerung als auch die Tibeter betroffen habe. Dies sei im 21. Jahrhundert schlichtweg nicht hinnehmbar. In diesem Zusammenhang hatte Mann kürzlich an einem Treffen von weltweiten Tibet-Unterstützergruppen in Südindien teilgenommen und dabei den Dalai Lama getroffen.

Nach einer grundsätzlichen Einführung über die Zusammensetzung der Organe in der Europäischen Union und deren Arbeit, richteten die Schüler zahlreiche Fragen an den Abgeordneten und hatten in Mann einen kompetenten Ansprechpartner, der sowohl Mitglied im Ausschuss „Wirtschaft und Währung“ als auch Vizepräsident im Ausschuss „Beschäftigung und soziale Angelegenheiten“ ist. Die weiteren Themen Manns waren der Lissabon-Vertrag und die damit einhergehenden erweiterten Kompetenzen des EU-Parlamentes, die Stabilität des Euro, die Weltwirtschaftskrise sowie die Bildungspolitik auf hessischer und europäischer Ebene.

Schulbesuche sind ein fester Bestandteil im Terminkalender von Thomas Mann. Der Montag-Vormittag ist grundsätzlich für die europapolitische Bildung von Schülern reserviert. Weiterhin bietet er seit seinem Eintritt in das Europäische Parlament Schülern und Studenten die Möglichkeit eines Praktikums in Brüssel. Allein in den diesjährigen Herbstferien beschäftigte Mann acht Praktikantinnen und Praktikanten.

Schulleiter Falko Radewald dankte dem Europaparlamentarier für seinen Einsatz für die politische Bildung junger Menschen. Thomas Mann sei über die Jahre hinweg in regelmäßigen Abständen Gast an den Obersbergschulen. Er zeigte sich erfreut, dass die Schüler, die nicht alltägliche Möglichkeit zum Dialog mit einem Europapolitiker rege nutzten und animierte sie, das Angebot für ein Praktikum in Brüssel in Anspruch zu nehmen. Ein solches Praktikum biete die privilegierte Möglichkeit, einmalige Erfahrungen zu sammeln, so Radewald abschließend. (pm)

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